Das Meer und der Wind spielen mit dem Boot. Wellen schaukeln sich meterhoch auf. Das Auge sucht Orientierung. Die Hände greifen fester an den Bootsriehmen zu. Stetiger Wellengang lassen keinen ruhigen Stand aufkommen. Wasser spritzt. Das flüssige Nass ändert die Farbe im Wind und die Ohren taub von demselbigen. Der Körper ist angespannt. Eine große Welle wiegt das Boot in die Höhe. Das Meer ist dunkelblau. Wir sind im Atlantik. Es fehlt der Maßstab um die Distanz zur Küste zu beziffern. Und im Meer gleiten die Könige der Meere schwerelos hinweg. Niemals habe ich sie zu Gesicht bekommen. Aber sie sind da! Ein Kite schlägt auf dem Wasser auf dem tosenden Wirwar der Wellen auf. Auf dem Schulungsboot mein vom Salzwasser durchnäster Neoprenanzug am Körper. Aus den Löchern läuft das Wasser von innen nach außen. Leicht frierend nähert sich das Schulungsboot an den Kiteschüler an. Dem nassen Schirm wird eine Pause gegönnt. Die Leinen aufgerollt.
Wir sind auf dem Rückweg zum Hafen. Dann, der Hafeneingang, der vorbei an einem mächtigen Felsen führt. Ein Felsen, der Windschatten und eine ebene Wasserfläche bettet. Ein Eingang in einen Ruheort. Alles ist gut. Man atmet durch und fängt an die Spannung zu lösen. Die Bedeutung eines Hafens definiert sich nun neu. Bevor dieser Erfahrung dachte ich es ist ein Distrbutionsort großer Reederreien Umschlagsplatz von Gütern und ein paar Boote schwanken dahin. Nein, kleine Fischerboote suchen Zuflucht. Suchen einen Ort für das Entladen des Fangs oder um das Boot sicher anzulegen. Wärme und Sicherheit strahlt er nun aus. Durchnässt und hungrig kommen wir an und freuen uns jedesmal wieder hier zu sein: im Hafen.